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Endodontie

Der Mittelpunkt unserer Behandlung ist die Erhaltung natürlicher Zähne.

Mittels modernster endodontischer Behandlungsmaßnahmen können Zähne mit fragwürdiger Erhaltungsprognose, für lange Zeit erhalten werden.

Die Wurzelkanalbehandlung ist eine Maßnahme mit der ein erkrankter und bakteriell infizierter Zahn noch über Jahre erhalten werden kann.

Unsere Zähne…

Jeder Zahn besteht aus einem sichtbaren Teil, der Zahnkrone sowie einem von Zahnfleisch und Knochen umgebenden unsichtbaren Teil, der Zahnwurzel. Es gibt eins, zwei oder dreiwurzelige Zähne somit ist die Wurzelanzahl sowie die Wurzelform je nach Zahn unterschiedlich.

Durch den Zahnschmelz und das darunter liegende Dentin geschützt, befindet sich in einem Hohlraum im Zahninneren, die Zahnpulpa. Sie besteht aus Nerven, Blutgefäßen und Bindegewebe, und ist über kleine Öffnungen an den Wurzelspitzen mit dem Körperkreislauf verbunden.

Durch das Eindringen von Bakterien kommt es zur Erkrankung der Zahnpulpa. Diese beginnt mit einer Entzündungsreaktion die mit Rötung, Schwellung und Schmerzen bis hin zum absterben der Zahnpulpa führen kann. Die abgestorbenen Gewebereste sowie die sich weiter vermehrenden Bakterien treten an der Wurzelspitze aus und führen zu einer Entzündung des umliegenden Kieferknochens.

Das Ziel der Wurzelbehandlung ist es die abgestorbenen Gewebereste und Bakterien aus dem Wurzelkanalsystem zu entfernen und den gereinigten Kanalhohlraum bakteriendicht zu verschließen.

Prognose

Die Prognose eines Wurzelbehandelten Zahnes hängt hauptsächlich vom Ausgangsbefund, den individuell anatomischen Gegebenheiten sowie den Behandlungsmethoden ab.

In den letzten Jahren kam es zu enormen Fortschritten in der Endodontie. Durch den Einsatz flexibeler Instrumente (Nickl-Titan- Instrumente), der elektronischen Längenmessung (Raypex) und Ultraschall aktivierter Spülungen sowie der Einführung von Dentalmikroskopen die das sehen und behandeln kleinster Zahnstrukturen ermöglichen, konnte in Wissenschaftlichen Studien eine Erfolgsquote von bis zu 95% ermittelt werden.

Ablauf

Um Ihnen den bestmöglichen Behandlungskomfort zu bieten erfolgt die Zahnbehandlung in örtlicher Betäubung. Bevor der infizierte Zahn behandelt werden kann, muss sichergestellt werden, dass es während der Behandlung zu keiner erneuten Infektion durch die Bakterien des Mundraums kommt und dass die zur Desinfektion des Kanals verwendeten Spüllösungen keinen Kontakt zum Mund und Rachenraum haben.

Der Zahn wird durch das Anlegen eines Latex/Latexfreien OP- Tuchs (Kofferdam) isoliert und die absolute Trockenlegung des Zahnes gewährleistet.

Anschließend wird das erkrankte Hartgewebe des Zahnes entfernt und durch eine Kunststoff- Aufbaufüllung ersetzt. Für den Zugang zu den feinen Kanalstrukturen wird eine kleine Öffnung in die Kaufläche des Zahns präpariert und die Wurzelkanaleingänge unter Einsatz des Dentalmikroskops dargestellt und erweitert. Es folgt die eletrometrische Zahnlängenbestimmung um sicherzustellen dass die Aufbereitung der Wurzelkanäle bis zum wirklichen Ende des Kanalsystems erfolgt. Bei diesem zurzeit genausten Verfahren der Zahnlängenbestimmung wird das Ende des Kanals mittels einer elektrischen Widerstandsmessung bestimmt.

Anschließend werden die Wurzelkanäle mechanisch mittels Handinstrumenten und rotierenden Instrumenten bis zur Wurzelspitze aufbereitet. Neben der mechanischen Aufbereitung kommt der Desinfektion des Kanalsystems aufgrund

der Vielzahl vorhandener feiner Seitkanäle eine besondere Bedeutung hinzu. Es werden stark desinfizierende und Gewebeauflösende Spüllösungen eingesetzt, um auch feine Seitkanäle die mechanisch nicht aufbereitbar sind zu reinigen und desinfizieren.

In manchen Fällen ist eine medikamentöse Zwischeneinlage nach der Aufbereitung des Wurzelkanalsystems notwendig bevor das Kanalsystem bakteriendicht Verschlossen werden kann.

Der Definitive Verschluss der Wurzelkanäle erfolgt unter Verwendung einer erwärmten Wurzelfüllmasse. (Thermoplastische Kondensation) Anschließend erfolgt der definitive Verschluss der Zahnkrone mittels einer Kunststoffüllung oder einem Stift und einer Krone.

In der Folgezeit kann die Entzündung des umliegenden Kieferknochens ausheilen und sich ein neuer, gesunder Knochen bilden.

Revision (Erneuerung einer Wurzelfüllung)

Dank neuer Behandlungstechniken sowie dem Einsatz modernster Technologien, ist es heute möglich, insuffiziente Wurzelfüllungen mit einer hohen Erfolgsrate zu revidieren.

Da das Wurzelkanalsystem einen komplizierten aufgebaut mit starken Krümmungen oder Verästelungen (vergleichbar mit einem Baum) aufweist, ist eine der Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Revision das auffinden und die möglichst exakte mechanische und chemische Aufbereitung der Haupt sowie Seitkanäle.

Um die exakte mechanische und chemische Aufbereitung der Kanäle zu gewährleisten sind Vergrößerungshilfen wie das Dentalmikroskop eine Voraussetzung, um auch kleinste Details deutlich zu erkennen und substanzschonend behandeln zu können. Das Dentalmikroskop ermöglicht eine bis zu 30-fache Vergrößerung bei gleichzeitig idealen Beleuchtungsverhältnissen das Auffinden kleinster anatomischer Strukturen und in Verbindung mit sehr feinen Instrumenten das Arbeiten tief im Zahninnern.

Alternativen

Eine Alternative zur zahnerhaltenden, präzise durchgeführten Wurzelbehandlung gibt es nicht. Wenn eine Wurzelkanalbehandlung nicht mehr möglich ist, bleibt nur mehr die Extraktion des Zahnes. Des Weiteren sollte die Lücke anschließend mit einer Brücke oder einem Implantat versorgt werden.

Auch wenn die Kosten für eine endodontische Wurzelkanalbehandlung zunächst hoch erscheinen, im Vergleich zu Implantaten oder Brücken, ist die Wurzelbehandlung – sofern diese richtig und präzise durchgeführt wird, die kostengünstigste, und schonendste Versorgungsmöglichkeit.